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Bye Bye Tripod

Wie aus einer E-Mail an Lycos-Mitglieder bekannt wurde, werden die Web-Präsenzen und Zugänge bei dem kostenlosen Hosting-Dienstleister Tripod zum 15. Februar geschlossen.

„Es wird dann für Sie auch nicht mehr möglich sein, Ihre Homepage im Internet zu betrachten oder per FTP ein Backup Ihrer Seite zu machen, da die Inhalte dann definitiv und unwiederbringlich gelöscht sind“, schreibt Lycos.

Da fällt mir ein, dass ich auch noch Webspace mit PHP Unterstützung und einer MySQL Datenbank bei Tripod unterhalte. Denn als Lycos im Jahre 2000 kostenlosen Webspace mit PHP und MySQL anbot, war ich sofort mit dabei und machte meine ersten Schritte in der Webprogrammierung.

Tripod war zumindest früher für mich sowas wie eine Spielwiese für  PHP und MySQL. Solche kostenlosen Extras waren damals ein Geschenk für arme (Um-) Schüler. Das Projekt nannte sich Madagascar VaoVao und brachte mich in meiner Ausbildung zum IT-Kaufmann um einen weiteren Meilenstein voran.

Erst als Tripod begann, die Seiten mit Werbe-Layern zu verunstalten, wechselte ich zu i-net4you, dass später als suleitec.de firmierte.

Somit hat mein Webspace bei Tripod seinen 10jährigen Geburtstag knapp verpasst. Damals war das Angebot bahnbrechend und machte dynamisch programmierbare Webseiten auch für nicht kommerzielle Projekte ohne Budget verfügbar, was ich ihnen heute noch hoch anrechne. Vergessen ist die schlechte Performance und der meist nicht antwortende FTP-Server.

Anyway, also sage ich leise aber ohne Wehmut „Bye Bye Lycos“, denn Lycos Europe, ein Joint-Venture der Bertelsmann AG mit der amerikanischen Lycos Inc., ist im Begriff, aufgelöst zu werden.

Löschen werde ich meine Daten zum 15. Februar nicht, so ganz genial ist der Code sowieso nicht gewesen. Millionen von Homepages mit dem manisch-aggressiven Titel „Neue Seite 1“, avantgardistisch mit zahllosen  animated GIFs aufgewertet und ins digitale Nichts gemeißelt, werden auf immer im binären Nirwana untergehen! Manche Teile des WWW sind eben doch nicht für die Ewigkeit geplant.

Ach, da fällt mir ein, zumindest ePost-Kunden (die mit der lebenslangen Emailadresse…) sollten das ja auch kennen.

Ein Kommentar
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