Ist der Bielefeld-Beweis durch Google Street View auch nur eine Legende?
Von admin | 17. August 2010 | Kategorie: Webworker | 4 commentsGoogle Street View soll nun endlich bis Jahresende 2010 für zwanzig deutsche Städte starten. Um die Einführung wird in letzter Minute nun eine große Privatsphären-Diskussion geführt.
Der US-Internetkonzern Google entschloss sich schon Anfang 2008, nun auch die Straßenzüge der deutschen Städte flächendeckend zu fotografieren und die Aufnahmen unter dem Namen “Street View” als zusätzlichen Service des Kartendienstes Google Maps ins Internet stellen. Bielefeld gehörte auch zu den Zielen der schwarzen Google Street View Cars mit dem aufmontierten Panorama-Kamera Ungetüm. Damals rieten wir in diesem Blog schon zu defensiven Maßnahmen: Bei Regen und Google zu Hause bleiben.
Jahre später sind alle Bilder im Kasten und Google überrumpelt uns kurz vor Freischaltung des Online-Dienstes mit einem seiner bei Anwendern berüchtigten Online-Formulare, mit dem Mieter und Eigentümer ihre Häuser in Googles Straßenpanorama Street View unkenntlich machen lassen können. Nicht nur, dass das Formular anfangs nicht von allen Browsern dargestellt werden konnte (ein Marketing-Schachzug für die bessere Verbreitung des Chrome Browser?) – Google verlangt von seinen Antragsstellern auch noch aktive Mitarbeit.
Wer seine Hausfront in Street View unkenntlich machen will, muss dazu zunächst auf Google Maps einen Marker auf seinem Hausdach platzieren, die Anzahl der sichtbaren Stockwerke, Material und Bauweise des Daches und der Fassade beschreiben. Zuletzt erfolgt eine Verifikation der Ansprüche per PIN-Nummer, die per Post an die gemeldete Adresse verschickt wird. Über Fristen und Techniken herrscht aber auch in der Fachpresse noch Verwirrung.
Wer das kurze Zeitfenster für den Einspruch verpasst, bleibt für immer und ewig (also 2-3 digitale Jahre bis zum Update des Datenmaterials durch Drohnen-Quadcopter, an denen auch Google schon interessiert ist) mit seinem Anwesen sichtbar.
Bielefeld soll es nicht geben!
Alle Verschwörungstheoretiker, die an die Bielefeld-Verschwörung glauben, haben versucht ihr Weltbild zu retten: Wenn es Bielefeld anscheinend bei Google doch gibt, dann nur temporär im .temp Ordner des Bewusstseins. Wie sonst wäre zu erklären, dass die Stadtväter der umstrittenen Stadt, die einer weit verbreiteten Legende nach nur eine weit verbreitete Legende sein soll, tatsächlich aber gar nicht existiere, bereits vor Monaten mit förmlichen Beschluss klar machten, dass sie die Beweise für ihre Existenz aus Googles Street View getilgt sehen möchten? Um die Nicht-Existenz Bielefelds nach einem kurzen digitalen Auftauchen in den Google-Serverfarmen wieder herzustellen?
And Now For Something Completely Different
Zu solchen Löschungen kann man nun stehen, wie man will – aber im Falle Bielefelds entbehrt das Arbeiten an der Unsichtbarkeit nicht eines gewissen Humors. Und weil es ihm hier zu unscheinbar wird, verlässt auch Dr. Thomas Kellein, seit 1996 umtriebiger und streitbarer Direktor der Kunsthalle Bielefeld, denn Ort seines bisherigen Schaffens und die Stadt Bielefeld. Nach Ami-Land geht die Reise, zu neuen Aufgaben ins ferne Texas. Sprichwörtlich „in die Wüste“, denn sein neuer Arbeitgeber ist die Chinati-Stiftung. Sie ist auf einer ehemaligen Militärbasis im Örtchen Marfa, gut 2.100 Einwohner, am westlichen Rand des US-Bundesstaates Texas unweit der mexikanischen Grenze in der Chihuahuan-Wüste ansässig, wo der Künstler Donald Judd seit 1972 lebte und arbeitete.
Da wird man sich im Café Schäfer aber freuen. Wie kommt es, dass mich das Kunsthallen Café Schäfer so sehr an das „Hotel California“ erinnert?
Ein müder Reisender stoppt bei einem abgelegenen Hotel und beschließt, dort zu übernachten. Er bekommt sein Zimmer zugewiesen und erkennt nach kurzer Zeit, dass die Hotelbewohner eine eingeschworene Gemeinschaft bilden. Obwohl sie gastfreundlich erscheinen, sind sie Gefangene ihrer Süchte, denen sie bedingungslos nachgehen. Wer das Hotel California einmal betreten hat, kann zwar wieder gehen, es jedoch nie wirklich hinter sich lassen.
Natural-Born-Bielefelder samt Zugezogene sollten diese Gefühl kennen!
[…] bei Stefan: Ich will Street View in Bielefeld! Kontra bei “Out Of Schildesche”: Ist der Bielefeld-Beweis durch Google Street View auch nur eine Le… Geschrieben am Dienstag, 17. August 2010 Abgelegt unter Uncategorized. Diskussion zu diesem […]
Shocking! Bielefeld will nun doch in die Google Street Views!
es ist doch ganz klar das Bielefeld nicht existiert den bei Google Street View wird es keine Bilder von Städtischen Gebäuden der Stadt geben,nur unkenntliche Gebäude,warum wohl?Der Stadtrat hat einer Veröffentlichung von Bilder wiedersprochen,klar wo keine Gebäude, keine Bilder, keine Stadt oder doch nur Kleingeiste,Größenwahn oder Dummheit ,nein das kann ich mir nicht vorstellen,die Stadt gibt es nicht.
Google hat sich strikt geweigert, städtische Gebäude in Bielefeld zu pixeln. Die Bielefelder Stadtverwaltung hat dann auch diesen Versuch wegen mangelnder Erfolgsaussichten aufgegeben.